Armée d’Italie


Proclamation des Obergenerals bei Eröffnung des Fedzugs.
Hauptquartier Nizza, 7. Germinal, Jahr IV. (27. März 1796)
aus "Ausgewählte Korrespondenz Napoleons I."

Soldaten! Ihr seid ohne Kleider, schlecht genährt; die Regierung ist Euch viel schuldig; sie kann Euch Nichts geben. Euere Geduld, der Muth, den Ihr mitten unter diesen Felsen zeigt, sind bewunderswürdig; aber sie verschaffen Euch keinen Ruhm; es fällt kein Glanz auf Euch. Ich will Euch in die fruchtbaren Ebenen der Welt führen. Reiche Provinzen, große Städte werden in Euere Gewalt kommen; dort werdet Ihr Ehre, Ruhm und Reichthum finden. Soldaten der italienischen Armee, sollte es Euch an Muth oder Ausdauer fehlen?

Napoleon übernimmt die Italienarmee


Napoleon hatte im März 1796 den Oberbefehl über die französische Armee in Nizza übernommen. Sofort begann er mit der Reorganisation des in schlechtem Zustand befindlichen Heeres. Er setzte, ohne das Direktorium zu fragen, neue Offiziere und neue Generale ein. Napoleon brachte selbst auf französischem Boden Geld und Lieferungen für die Truppen zusammen und erwarb sich bald Respekt und Vertrauen der Soldaten.

Im Gegenüber stand Jean-Pierre de Beaulieu, der Oberbefehlshaber der Österreicher und Sardinier und Neapolitaner mit einer großen Streitmacht. Beaulieu diente bereits während des Siebenjährigen Kriegs in den Schlachten bei Kolin, Breslau, Leuthen und Hochkirch. Beaulieu folgte nicht dem Rat des sardinischen Obergenerals Michelangelo Alessandro Colli-Marchi, welcher mit der Hauptmacht das Zentrum der Franzosen sprengen, bis zur Küste vorrücken und so den rechten französischen Flügel abschneiden und vernichten wollte.

Stattdessen liess es Beaulieu zu, dass Napoleon einen Keil zwischen die österreichischen und sardinischen Truppen treiben konnte. Mit der Schlacht von Montenotte am 12. April 1796 trug Napoleon seinen ersten Sieg davon.

Bereits einen Tag später traf Napoleon in der Nähe von Millesimo auf Provera. Provera hatte sich mit knapp 1.000 Mann auf die Burg Cosseria zurückgezogen. Mit einigen Mühen wurde Provera gezwungen am 14. April zu kapitulieren.

General André Masséna setzte den gegnerischen Truppen nach und konnte Joseph Vukasović und Eugène Guillaume Mercy-Argenteau bei dem ligurischen Dorf Dego schlagen.

Den König von Sardinien zwang Napoleon nach Ceva und Mondovi (20. und 21. April) zum Waffenstillstand von Cherasco (26. April), dem am 15. Mai der Friede folgte. Auch die Herzöge von Parma und Modena mußten den Frieden akzeptieren.

10. Mai 1796 - Schlacht bei Lodi


Nachdem Bonaparte die Addabrücke bei Lodi am 10. Mai erstürmt hatte, zog er am 14. Mai in Mailand ein, drängte die Österreicher Ende Mai bis hinter die Etsch zurück und schloß Mantua ein. Seinen Rücken sicherte er sich durch Besetzung der Romagna, einen Einfall in Toskana und einen Friedensvertrag mit Neapel.
An den Bürger Carnot.
Hauptquartier Lodi, 22. Floral, Jahr IV. (11. Mai 1796)
aus "Ausgewählte Korrespondenz Napoleons I."

Die Schlacht bei Lodi, mein theurer Director, giebt der Republik die ganze Lombardei. Die Feinde haben zweitausend Mann in der Citadelle von Mailand zurückgelassen, die ich nothwendiger einschließen muß. Sie können ihre Berechnungen so machen, wie wenn ich in Mailand wäre. Ich gehe morgen nicht hin, weil ich Beaulieu verfolgen und suchen will, seine Verwirrung zu benutzen, um ihn noch Ein Mal zu schlagen.
Bald ist es möglich, dass ich Mantua angreife. Wenn ich diesen Platz wegnehme, so hindert mich Nichts mehr, in Bayern einzudringen; in zwei Decaden kann ich mitten in Deutschland sein...

Als die Österreicher unter Wurmser versuchten Italien wiederzuerobern, schlug sie Bonaparte am 5. August bei Castiglione und am 8. September bei Bassano, worauf sich Wurmser mit dem Rest seines Heeres nach Mantua zurückzog. Mantua und seine Festung waren strategisch wertvoll um den Weg nach Tirol zu sichern.
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Prise du chateau de la pietra - VICTOIRES et CONQUÊTES des ARMÈES FRANCAISES

15. November 1796 - Arcole


Ein österreichisches Heer rückte unter Joseph Alvinczy von Berberek in zwei getrennten Kolonnen von Tirol nach Italien zum Entsatz von Mantua vor. Die Hauptkolonne durch das Friaul gegen die untere Etsch, die Nebenkolonne unter Davidovich gegen die bis Trient vorgedrungene Division Vaubois. Bei Verona sollten sich beide Armeeteile vereinigen und dann gegen Mantua vordringen.

Bonapartes Armée d’Italie war nur 43. 000 Mann stark. Davon hatte er, weil Mantua blockiert werden mußte und Vaubois in Tirol stand, nur die Divisionen Augereau und Masséna zur Stelle. Diese vereinigte er bei Verona, war aber in den ersten Gefechten gegen die Hauptkolonne Anfang November nicht erfolgreich.

Napoleon überschritt am 15. November unbemerkt bei Ronco all’Adige die Etsch. Die Division Augereau rückte durch das sumpfige Terrain auf dem Damm gegen die Brücke, die bei Arcole über den kleinen Fluss Alpone führt. Masséna etwas später zur Deckung dieser Bewegung auf dem andern Damm an der Etsch aufwärts. Arcole war aber besetzt und Augereaus Angriff auf die Brücke wurde abgechlagen. Die Kolonne wich in Unordnung auf dem Damm zurück.

Ebensowenig Erfolg hatte Masséna auf dem Etschdamm, und Bonaparte zog abends alle Truppen hinter die Etsch zurück, während Alvinczy, der schon gegen Verona vorgerückt war, Verstärkungen nach Arcole sandte und schließlich seine Hauptmacht jenseits des Alpone versammelte.

Am 16. November wurde die Schlacht auf den Dämmen erneuert. Masséna warf den Feind zurück, wodurch er Augereau, der am Alpone in Bedrängnis geraten war, Luft schaffte. Ein Versuch der Franzosen, den Alpone auf Faschinen (walzenförmige Reisig- bzw. Rutenbündel von einigen Metern Länge) zu überschreiten, mißglückte.

Am 17. November wurde weiter südlich eine Bockbrücke gebaut, auf der Augereau überging und nun jenseit des Alpone gegen Arcole vordrang. Jetzt mußten die Österreicher den Rückzug antreten. Keine Seite hatte einen wirklichen Sieg erfochten; doch war auch dieser Entsatzversuch für Mantua durch die Schlacht von Arcole vereitelt.

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Horace Vernet (1789 - 1863)

14. Januar 1797 - Rivoli


Der vierte Entsatzversuch Mantuas begann am 16. Dezember mit dem Einmarsch von Alvinczy aus Tirol. Die Österreicher marschierten in fünf getrennten Korps. Napoleon entschied sich dafür die fünf Korps nacheinander anzugreifen.

Als Erstes griff er das stärkste gegnerische Korps von Peter Vitus von Quosdanovich an. Schon diese Aufgabe war fast zu schwer und konnte erst durch da Eintreffen von Masséna entschieden werden. Nachdem er das erste Korps besiegt hatte, wandte er sich dem Nächsten zu. Wieder kam Napoleon in Bedrängnis, da es Franz Xaver Joseph de Lusignan gelang den Franzosen in den Rücken zu fallen. Rechtzeitig erschien Gabriel Venance Rey auf dem Schlachtfeld und so war Lusignan plötzlich einem Kreuzfeuer ausgesetzt, dem nur die Aufgabe folgen konnte.

Die Schlacht von Rivoli war der entscheidende Sieg Napoleons über das überlegene österreichische Heer unter Feldmarschall Alvinczy. Joubert verfolgte am nächsten Tag Alvinczy und rieb die Österreicher vollständig auf. Ein kleiner Teil der österreichischen Truppen konnte sich bis nach Mantua durchschlagen.

Am 16. Januar wagte Wurmser einen Ausbruch aus Mantua. Unterstützt wurde er dabei von Provera. Bei La Favorita endete sein Versucht in einer weiteren Niederlage gegen Napoleon.
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Le Général Joubert reprend le plateau de Rivoli - VICTOIRES et CONQUÊTES des ARMÈES FRANCAISES

2. Februar 1797 - Übergabe von Mantua


Am 2. Februar 1797 mußte sich Mantua nach neun Monaten Belagerung ergeben. Wurmser übergab die Festung an Serrurier. Wurmser wurde mit 500 Mann der freie Abzug gestattet. Bis zu 20.000 Mann gerieten in Kriegsgefangenschaft. Die lange Belangerung sowie der Mangel an Lebensmittel hatte viele Menschenleben gekostet. In der Stadt wütete die Malaria und später auch Typhus und die Ruhr.
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Reddition de Mantoue - VICTOIRES et CONQUÊTES des ARMÈES FRANCAISES

18. Oktober 1797 - Vorfriede von Leoben


Anfang April erreichten die Franzosen das Pustertal. Fünf Tage später drang Masséna bis Leoben in der Obersteiermark vor. Der Wiener Hof war erschüttert. Die Franzosen waren nur noch vier Tagesmärsche von Wien entfernt. Die militärische Lage der Österreicher war aussichtslos. Aber auch die Franzosen erlitten unter Joubert in Tirol einige mitlitärische Rückschläge und so herrschte auf beiden Seiten der Wille auf eine Einigung. Auf Schloss Göß traf man auf Bonaparte und schloß mit ihm am 18. April den Präliminarfrieden von Leoben.

Österreich verzichtete auf Belgien und auf alle italienischen Besitzungen jenseit des Oglio. Dafür erhielt Österreich das Venetianische Gebiet zwischen dem Oglio, Po und Adriatischen Meere, Venetianisch Istrien und Dalmatien sowie der Bocca di Cattaro und die dalmatischen Inseln. Venedig sollte durch Teile vom Gebiet des Papstes entschädigt werden.

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Préliminaires de la Paix signés a Léoben - VICTOIRES et CONQUÊTES des ARMÈES FRANCAISES

18. Oktober 1797 - Frieden von Campo Formio


Im definitiven Frieden von Campo Formio (18. Okt. 1797), worin Österreich der Errichtung der Cisalpinischen Republik zustimmte, wurde die Berufung eines Kongresses nach Rastatt festgesetzt, der den Reichsfrieden abschließen und die Entschädigung der Reichsstände regeln sollte, die durch Abtretung des linken Rheinufers Verluste erlitten.

Die Friedensunterhändler waren der General Bonaparte und der Graf von Cobenzl. Österreich trat die Niederlande, Mailand, Modena und Mantua ab und erhielt von dem venezianischen Gebiet Istrien, Dalmatien und das links von der Etsch liegende Land mit der Stadt Venedig. Frankreich erhielt die Besitzungen Venedigs in Albanien und die Ionischen Inseln.

In geheimen Artikeln versprach Kaiser Franz II., bei dem Frieden mit dem Deutschen Reich die Abtretung des linken Rheinufers von Basel bis Andernach an Frankreich zu erwirken und diesem seinerseits das Fricktal und die Grafschaft Falkenstein zu überlassen, wogegen Österreich das Erzbistum Salzburg und von Bayern das Land rechts vom Inn erhalten sollte.

Der Herzog von Modena sollte mit dem Breisgau, die Reichsstände (außer Preußen), die auf der linken Rheinseite Verluste an Frankreich erlitten, in Deutschland entschädigt werden.

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